Vegane Wurst und Co.: Was können Fleischersatzprodukte?

Ernährung16. Oktober 2019

Mehr als ein Drittel aller deutschen Haushalte isst bewusst weniger Fleisch [1]. Stattdessen erobern Fleischersatzprodukte den Markt. Doch wie gesund und nachhaltig sind die trendigen Lebensmittel wirklich? Wir haben die wichtigsten Fakten zu Tofuwürstchen und Co. zusammengefasst:

Was ist drin?

  • Die Basis von Fleischersatzprodukten bilden entweder tierische Lebensmittel wie Hühnereiklar oder Kuhmilch (vegetarisch) oder pflanzliche Proteinquellen wie Soja, Gemüse, Getreide oder Hülsenfrüchten (vegan).
  • Fleischersatzprodukte sind in der Regel fettärmer.
  • Fleischersatzprodukte enthalten kein Cholesterin, sind aber oft sehr salzreich [2].

Wie gesund sind Fleischersatzprodukte?

  • Eine ausreichende Eiweißaufnahme über pflanzliche Fleischersatzprodukte ist möglich [3].
  • Fleischersatzprodukte müssen in der Regel stark verarbeitet werden, damit sie dem „Original Fleisch“ nah kommen.
  • Wer viele Fertigprodukte isst, neigt eher zu einer zu hohen Energieaufnahme und Übergewicht [4].

Sind Fleischersatzprodukte nachhaltig?

  • Der weltweite Fleischkonsum hat sich seit den 60er Jahren verdoppelt. Mittlerweile werden 80 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Tierproduktion genutzt [5].
  • Pflanzenbasierte Ernährung senkt die Freisetzung von Treibhausgasen und den Bedarf an Ackerland und Stickstoffdünger um 35 bis 50 % [6], erhöht aber den Bewässerungsbedarf um 15 %.
  • Um die Klimakatastrophe abwenden und die wachsende Weltbevölkerung ernähren zu können, müssen wir die Tierfleischproduktion deutlich senken [7;4].

Unser Fazit

Fleischersatzprodukte sind eine gute Alternative, um den Fleischkonsum zu verringern und so der eigenen Gesundheit und besonders der Umwelt etwas Gutes zu tun. Aber Achtung: Ein Fleischersatz aus Milchprotein oder Hühnereiklar nährt auch die Massentierhaltung und ist daher keine umweltfreundliche Alternative. Nachhaltiger sind die pflanzlichen Fleischersatzprodukte. Weil sie stark verarbeitet sind und viel Salz enthalten, sollten das Veggieschnitzel oder die Tofuwurst trotzdem nicht täglich auf Deinem Teller landen. Die gesunde Alternative für den Alltag sind gering verarbeitete pflanzliche Proteinquellen wie Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und Zwischenprodukte wie Tofu, Seitan und Tempeh.


Quellen:

[1] Gesellschaft für Konsumforschung (2016): Immer schön flexibel bleiben. Consumer Index Total Grocery 03/2016. Online unter https://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/DE/documents/News/Consumer_Index/CI_03_2016_oD.pdf

[2] Verbraucherzentrale (2017): Gesundheitswert und Transparenz der Kennzeichnung von veganen und vegetarischen Ersatzprodukten. Online unter https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2017-11/VZN-Marktcheck-10sk.pdf

[3] O.P. Malav et al. (2015): Meat Analog: A Review. In: Critical Review in Food Science and Nutrition, Vol. 55, Nr. 9. Online unter https://www.researchgate.net/publication/262976988_Meat_analogue_A_Review

[4] F.B. Hu et al. (2019): Can Plant-Based Meat Alternatives be Part of a Healthy and Sustainable Diet? In: Journal of the American Medical Association. Online-Vorveröffentlichung. Online unter https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2749260

[5] International Panel on Climate Change (IPCC) (2019): Climate Change and Land. Online unter https://www.ipcc.ch/report/srccl/

[6] Eshel (2019): Environmental Optimal, Nutritionally Sound, Protein and Energy Conserving Plant Based Alternatives to US Meat. In: Nature Scientific Reports, Vol. 9, Nr. 10345. Online unter https://www.nature.com/articles/s41598-019-46590-1

[7] Europäische Kommission (2015): Pariser Abkommen https://ec.europa.eu/clima/policies/international/negotiations/paris_de