3 Dinge, die Du noch nicht wusstest über … vegetarische Ernährung

Ernährung20. November 2019

Vegetarisch ist nicht gleich vegetarisch. Denn jeder isst ein bisschen anders, hat eigene Gewohnheiten und kauft andere Lebensmittel. Die individuelle Ernährungsweise eines Menschen lässt sich kaum in eine Schublade stecken. Stattdessen gibt es grobe „Ernährungsmuster“, denen man die unterschiedlichen Ernährungsweisen zuordnen kann. Die Anhänger einer pflanzlichen Kost werden eingeteilt in:

Tabelle 1: Formen des Vegetarismus nach Assmann-Stiftung für Prävention [1]

Formen des Vegetarismus Das wird verzehrt Darauf wird verzichtet
Pescetarier pflanzliche Lebensmittel, Eier, Milch und Milchprodukte, Fisch und Meeresfrüchte Fleisch
Ovo-Lacto-Vegetarier (lat. ova = Ei, lacto = Milch) pflanzliche Lebensmittel, Eier, Milch und Milchprodukte Fleisch, Fisch
Lacto-Vegetarier pflanzliche Lebensmittel, Milch und Milchprodukte Fleisch, Fisch, Eier
Ovo-Vegetarier pflanzliche Lebensmittel, Eier Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte
Veganer pflanzliche Lebensmittel alle tierischen Lebensmittel: Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte, evtl. Honig, etc.

 

Na, wieder was gelernt? Hier sind drei weitere Fakten, die Du bestimmt noch nicht über eine vegetarische Ernährung wusstest:

1. Die Deutschen essen immer weniger Fleisch.

Während im Jahr 1996 durchschnittlich jeder Deutsche noch 68 kg Fleisch pro Jahr gegessen hat, waren es im Jahr 2016 schon 8 kg weniger pro Kopf [2].

2. Eine vegetarische Ernährung hat viele gesundheitliche Vorteile – aber nicht nur.

In großen wissenschaftlichen Übersichtsarbeiten konnte eine fleischarme bis fleischfreie Ernährung mit einer geringeren Sterblichkeit in Verbindung gebracht werden [3]. Das liegt unter anderem daran, dass Vegetarier ein niedrigeres Risiko haben, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden oder zu versterben [4-8]. Auch um Gewicht zu verlieren, eignet sich eine vegetarische Ernährung [9-11].

Aber: Kürzlich wurde in einer großen Studie festgestellt, dass Vegetarier seltener als Mischköstler von Herzinfarkten, aber etwas häufiger von Hirnblutungen betroffen sind. Über die Gründe sind sich die Wissenschaftler uneinig, diskutiert wird eine mögliche Unterversorgung wichtiger Nährstoffe. Laut der Experten treten Nährstoffmängel in einer pflanzlichen Ernährung aber nicht häufig auf, sondern werden in der Regel ausgeglichen [12]. Außerdem sind weitere Studien nötig, um mehr über das Risiko von Hirnblutungen bei Vegetariern zu erfahren. Bislang gibt es also keinen Grund, sich aus Angst vor Hirnblutungen nicht vegetarisch zu ernähren.

3. Eine pflanzenbasierte Ernährung verursacht im Gegensatz zu einer fleischhaltigen Ernährung bis zu 60 % weniger Treibhausgasemissionen [13].

Das ist eine enorme Einsparung und Erleichterung für unsere Umwelt. Mittlerweile sind sich fast alle Experten einig, dass wir, wenn wir unseren Fleischkonsum deutlich reduzieren, eine Klimakatastrophe abwenden könnten.

Zu welchem Thema wünschst Du Dir noch ein „3 Dinge, die Du noch nicht wusstest über…“? Lass es uns wissen und schreibe uns eine Mail an herzalter@assmann-stiftung.de oder auf unseren Social Media-Kanälen.


Quellen:

[1] Assmann-Stiftung für Prävention (2019): Vegetarismus. Online unter https://www.assmann-stiftung.de/vegetarische-ernaehrung/

[2] Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2017): Presseinformation. Deutsche 8 kg weniger Fleisch als vor 20 Jahren. Bonn, 30. März 2017. Online unter http://www.ble.de/SharedDocs/Downloads/DE/Pressemitteilungen/170330_Fleisch.pdf?__blob=publicationFile&v=2

[3] M.J. Orlich, G.E. Fraser (2014): Vegetarian diets in the Adventist Health Study 2:  review of initial published findings. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 100 (suppl), S. 353S-8S.

[4] M.A. Martínez-González et al. (2014): A progvegetarian food pattern and reduction in total mortality in the Prevención con Dieta Mediterránea (PREDIMED) study. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 100 (suppl), S. 320S-8S.

[5] Y. Yokoyama et al. (2014): Vegetarian Diets and Blood Pressure. A Meta-analysis. In: Journal of the American Medical Association Internal Medicine, Vol. 174, Nr. 4, S. 577-587.

[6] F. Wang et al. (2015): Effects of Vegetarian Diets on Blood Lipids: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. In: Journal of the American Heart Association, Vol. 4, S. e002408.

[7] A. Satija et al. (2017): Healthful and Unhealthful Plant-Based Diets and the Risk of Coronary Heart Disease in U.S. Adults. In: Journal of the American College of Cardiology, Vol. 70, Nr. 4, S. 411-22.

[8] H. Kahleova, S. Levin, N. Barnard (2017): Cardio-Metabolic Benefits of Plant-Based Diets. In: Nutrients, Vol. 9. Nr. 848.

[9] N.D. Barnard, S.M. Levis, Y. Yokoyama (2015): A Systematic Review and Meta-Analysis of Changes in Body Weight in Clinical Trials of Vegetarian Diets. In: Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, Vol. 115, S. 954-969.

[10] G. Turner-McGrievy, T. Mandes, A. Crimarco (2017): A plant-based diet for overweight and obesity prevention and treatment. In: Journal of Geriatric Cardiology, Vol. 14, S. 369-374.

[11] R.-Y. Huang et al. (2015): Vegetarian Diets and Weight Reduction: a Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. In: Journal of General Internal Medicine, Vol. 31, Nr. 1, S. 109-16.

[12] T.Y.N. Tong et al. (2019): Risks of ischaemic heart disease and stroke in meat eaters, fish eaters, and vegetarians over 18 years of follow-up: results from the prospective EPIC-Oxford study. In: The BMJ, Vol. 366.

[13] G. Segovia-Siapro, Joan Sabaté (2018): Health and sustainability outcomes of vegetarian dietary patterns: a revisit of the EPIC-Oxford and the Adventist Health Study-2 cohorts. In: European Journal of Clinical Nutrition, Vol. 72, S. 60-70.