Herzhelfer #25: Wie Du den Corona-Kilos den Kampf ansagst

Dass die Pandemie uns alle nachhaltig verändert hat, ist wohl unstrittig. Eine Veränderung ist besonders unerfreulich: Die Pandemie macht uns dick – zumindest im Durchschnitt. Das ist die Zwischenbilanz, die das Robert Koch Institut im Herbst 2020 gezogen hat (1,2). Eine Online-Umfrage im Raum Berlin-Brandenburg bestätigte diesen Trend: Rund 43 % der Befragten gaben an, während der Pandemie an Gewicht zugelegt zu haben – und zwar um durchschnittlich 5,5 Kilo (1,3).

Wie wird man die Corona-Kilos wieder los?

Das ist die Frage aller Fragen. Sport ist dafür unabkömmlich, aber reicht er allein aus, um die Pfunde purzeln zu lassen? Und was hat es mit dem neuartigen Trend des Fastens auf sich, der aktuell insbesondere in den sozialen Medien gefeiert und voller Begeisterung weiterempfohlen wird? Intervallfasten, Saftfasten, Basenfasten, Heilfasten – die Liste an Fastenvarianten, die angeblich das Hüftgold schmelzen lassen sollen, ist schier endlos. Aber hält der neue Diät-Trend, was er verspricht?

Leider nein. Denn nur, in dem Du Deine Essenszeiten etwas anpasst, wirst Du kaum an Gewicht verlieren. Auch Sport allein wird nicht dazu führen, dass Du signifikant abnimmst. Woran das liegt und wie das Abnehmen wirklich funktioniert, das liest Du in unserem neuen Herzhelfer.

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Quellen

(1) T. Kron (2021): Im Mittel 5,5 Kilo mehr durch die Pandemie: Verstärken die „Corona-Kilos“ die „Adipositas-Epidemie?“ In: MedScape. Online unter https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4909845#vp_1

(2) S. Damerow et al. (2020): Die gesundheitliche Lage in Deutschland in der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie. Zeitliche Entwicklung ausgewählter Indikatoren der Studie GEDA 2019/2020-EHIS. In: Journal of Health Monitoring, Vol. 5, Nr. 4.

(3) rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg (2021): Folgen der Pandemie: erhebliche Gewichtszunahme bei Verbraucher*innen. Pressemitteilung vom 01.03.2021. Online unter https://www.presseportal.de/pm/51580/4850354


Herzhelfer #24: Sport: Was, warum und wie viel ist gesund?

Sport ist Mord? Mitnichten! Dass sich jede körperliche Aktivität auszahlt, haben britische Forscher in einer Kohortenstudie erneut eindrucksvoll belegen können. Diejenigen Studienteilnehmer, die sich am meisten bewegten, hatten in der Studie ein rund 50 % niedrigeres Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erleiden. Die Wissenschaftler kamen deshalb zu dem Schluss, dass Sport ein wichtiger Faktor bei der Vorbeugung von Erkrankungen des Herzens und der Gefäße ist (1,2).

Laut Weltgesundheitsorganisation solltest Du als Erwachsener:

  • mindestens 150 Minuten (das sind 2,5 Stunden) pro Woche Ausdauertraining machen, und zwar so, dass Du Dich sportlich aktiv fühlst, aber nicht komplett verausgabst.
  • ODER 75 Minuten pro Woche (das sind 1,25 Stunden) Ausdauersport mit hoher Intensität treiben, also so, dass Du danach ziemlich kaputt bist.
  • ODER beide Intensitäten für 75 bis 150 Minuten wöchentlich kombinieren (3,4).

Die Sporteinheiten kannst Du ruhig auf mehrere Tage verteilen. Aber Du solltest darauf achten, dass jede Sporteinheit mindestens 10 Minuten lang ist (3,4).

In welchen Fällen Du vor dem Beginn Deiner Karriere als Freizeitsportler Deinen Arzt konsultieren solltest, wie Du es schaffst, auch in der kalten Jahreszeit sportlich aktiv zu bleiben und unsere 3 besten Tipps, wie Du Bewegung zu Deiner Alltagsroutine machst, liest Du jetzt in unserem neuen Herzhelfer.

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Quellen

(1) J. Rommelfanger (2021): Viel Bewegung hilft viel, mehr hilft noch mehr – kein Limit nach oben für kardiovaskulären Benefit? In: MedScape. Online unter https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4909703

(2) R. Ramakrishnan et al. (2021): Accelerometer measured physical activity and the incidence of cardiovascular disease: Evidence from the UK Biobank cohort study. In: Plos Medicine, Online-Vorveröffentlichung. Online unter https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1003487

(3) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2017): Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung – Sonderheft 03 Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung.

(4) World Health Organization (2010): Global Recommendations on Physical Activity for Health. Genf.


Herzhelfer #22: Herzgesund durch die Weihnachtszeit

Endlich ist wieder Advent. Das heißt Plätzchen genießen, Leckereien auf dem Weihnachtsmarkt schnabulieren und über die Feiertage mal so richtig ausspannen – und Dir endlich mal keine Gedanken über eine gesunde Ernährung machen? Dieser Gedanke mag nahe liegen, ist aber keine kluge Idee. Denn wenn Du jetzt über die Weihnachtszeit mit Deiner Ernährung komplett über die Stränge schlägst und Dich gar nicht mehr bewegst, wird es Dir im Januar umso schwerer fallen, Deinen gesunden Lebensstil wieder zu etablieren.

Isst Du auch so gerne Pizza oder Pommes auf dem Weihnachtsmarkt? Dann wird Dich diese Nachricht vielleicht schockieren: Die Mahlzeiten, die dort angeboten werden, sind leider selten so selbstgemacht, wie sie aussehen. Das Problem: Hoch verarbeitete Lebensmittel sind Gift für Deine Herzgesundheit. US-amerikanische Forscher haben kürzlich herausgefunden, dass jede Portion eines stark verarbeiteten Lebensmittels das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu versterben, um 9 % erhöht (1). Eine Portion wäre zum Beispiel eine Tasse Glühwein oder eine Portion Pommes.

Ob alkoholische Getränke wirklich so herzgesund wird wie vielfach behauptet wird und unsere 3 Tipps, wie Du genussvoll durch die Feiertage kommst, ohne zuzunehmen, liest Du jetzt in unserem neuen Herzhelfer.

Eins noch: Wir möchten Dir mit unseren Informationen nicht die Weihnachtszeit verderben. Wenn Du Lust darauf hast, dann darfst Du selbstverständlich die Füße hochlegen, Stollen essen und Dir eine Tasse Glühwein dazu genehmigen. Aber: Genieße mit Bedacht, anstatt im Nebenbei mal eben die halbe Plätzchendose zu leeren. Und wenn Du die Pommes auf dem Weihnachtsmarkt im Anschluss an einen langen Winterspaziergang genießt, dann werden sie Dir noch mehr Freude bereiten – versprochen!

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Quellen

(1) F. Juul et al. (2021): Ultra-Processed Foods and Incident Cardiovascular Disease in the Framingham Offspring Study. In: Journal auf the American College of Cardiology, Vol. 77, Nr. 12, S. 1520-1531.


Herzhelfer #16: Endlich mehr Bewegung!

Ob gesunde Ernährung, mehr Bewegung oder mehr Umweltbewusstsein – auch zum Start in das Jahr 2021 haben sich viele Menschen wieder Vorsätze überlegt, denen sie nachstreben wollen. Dabei ist es in diesem Jahr vielleicht so schwierig wie lange nicht mehr, diese Vorsätze auch einzuhalten. Denn die Coronapandemie und der damit einhergehende Lockdown machen vielen einen Strich durch die so gesunde und umweltfreundliche Rechnung: Mehr Sport? Schwierig ohne Fitnessstudios. Endlich gesund ernähren? Dafür fehlt neben Home Office und Home Schooling nun wirklich die Zeit. Umweltbewusstsein? Ok, geflogen wird momentan kaum – aber das Take Away-Essen wird immer noch in viel zu viel Plastik und wenig umweltfreundlich per Auto geliefert. Und landet dieser Tage viel häufiger auf dem Tisch als eigentlich nachhaltig wäre. Doch wer seine Vorsätze schon jetzt, nach gut zwei Monaten, wieder begraben möchte, dem sei gesagt: Noch ist nichts verloren.

Denn die gute Nachricht lautet: Man kann nicht nur am 1.1. anfangen, sich mehr zu bewegen, sondern jeden Tag. Und Bewegung funktioniert nicht nur im Fitnessstudio, sondern kann auch ein täglicher Spaziergang oder eine Joggingrunde sein. Ob du wirklich täglich 10.000 Schritte machen musst, warum Du nur mit Sport nicht abnimmst und was das Ganze mit Hunden zu tun hat, das liest Du nun in unserem neuen Herzhelfer.

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Herzgesunde Bewegung: Antworten auf die wichtigsten Fragen

Herzgesunde Bewegung - was heißt das genau?

Ob Planschen im See, Halbmarathon-Vorbereitung oder der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad – Bewegung ist herzgesund. Alltagsaktivitäten wie die Treppe statt den Aufzug zu nehmen zahlen genauso auf Dein „Gesundheitskonto“ ein wie das ambitionierte Training als Hobbysportler. (einen ausführlichen Blogbeitrag über Bewegung im Alltag findest Du hier) Das haben Experten in den letzten Jahren immer wieder deutlich gemacht.

Wichtig ist vor allem, dass Du langes Sitzen vermeidest bzw. durch kurze Bewegungspausen regelmäßig unterbrichst (wenn Du wissen willst, was es mit dem Mythos „10.000 Schritte am Tag“ auf sich hat, findest du die Antwort hier). Ansonsten gilt: Je vielfältiger, desto besser. Das heißt: Am besten kombinierst Du verschiedene Bewegungsformen und Intensitäten. Krafttraining sollte im besten Fall zweimal wöchentlich auf dem Programm stehen.

Wie viel Sport ist (herz-)gesund?

Um Deine Gesundheit zu erhalten und bestmöglich zu fördern, solltest Du als Erwachsener:

  • mindestens 150 Minuten (das sind 2,5 Stunden) pro Woche Deine Ausdauer trainieren, und zwar so, dass Du Dich sportlich aktiv fühlst, aber nicht komplett verausgabst.
  • ODER 75 Minuten pro Woche (das sind 1,25 Stunden) mit hoher Intensität Ausdauersport treiben, also so, dass Du danach ziemlich kaputt bist.
  • ODER beide Intensitäten für 75 bis 150 Minuten wöchentlich kombinieren.

Am besten ist es, wenn Du Deine aktive Zeit auf mehrere Tage verteilst. Deine Einheiten sollten dann jeweils mindestens 10 Minuten lang sein.

Dazu passt die Empfehlung der amerikanischen Fachgesellschaften, sich für einen optimalen Herzschutz drei- bis viermal pro Woche jeweils circa 40 Minuten mit mittlerer oder hoher Intensität zu bewegen.

Achtung: Wenn Du Vorerkrankungen hast, die Dir die Bewegung erschweren oder Dich schwächen, solltest Du unbedingt mit Deinem Arzt sprechen, bevor Du Dir sportliche Höchstleistungen vornimmst. Auch wenn Du bis dato keinen Sport gemacht hast, sprichst Du am besten mit Deinem Arzt vorher über Möglichkeiten, Deinen Körper langsam an die Belastung zu gewöhnen.

Lohnt sich Bewegung für mein Herz?

Das ist eine rhetorische Frage, oder? Und wie sich Bewegung für Dein Herz lohnt! Regelmäßige körperliche Bewegung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu einem Drittel senken. Laut amerikanischer Fachgesellschaften hat Bewegung auch einen positiven Einfluss auf verschiedene Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie etwa die Blutlipide oder den Blutdruck (hier geht’s zu unserem Neues aus der Wissenschaft-Artikel über Sport und Bluthochdruck). Kurzum: Bewegung wirkt sich in der Regel positiv auf Deinen gesamten Organismus aus –auch auf Dein Immunsystem. Das ist in der aktuellen Zeit wichtiger denn je. Wie Du im Falle einer COVID-19-Erkrankung sogar von einer guten körperlichen Fitness profitieren kannst, kannst Du in diesem Blogbeitrag nachlesen.

Du möchtest mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe von Bewegung und Herzgesundheit wissen? Du brauchst Tipps, wie Du Dich auf ein bewegungsreiches Leben vorbereitest und dieses am besten umsetzt? Du willst wissen, was Du als übergewichtiger Mensch beachten solltest, wenn Du sportlicher werden möchtest? Die Antworten auf alle Deine Fragen findest Du hier.


Quellen

Assmann-Stiftung für Prävention (2020): Bewegung. Online unter https://www.assmann-stiftung.de/bewegung/

Assmann-Stiftung für Prävention (2019): Sport mit ähnlicher Wirkung wie Medikamente gegen den Bluthochdruck [288]. Online unter https://www.assmann-stiftung.de/sport-mit-aehnlicher-wirkung-wie-medikamente-gegen-den-bluthochdruck-288/

American Heart Association (2017): Why is physical activity so important for health and wellbeing? Online unter https://www.heart.org/en/healthy-living/fitness/fitness-basics/why-is-physical-activity-so-important-for-health-and-wellbeing

American Heart Association (2018): How much physical activity do you need? Online unter https://www.heart.org/en/healthy-living/fitness/fitness-basics/aha-recs-for-physical-activity-infographic

A. Rütten & K. Pfeifer (2016): Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung. Online unter https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/B/Bewegung/Nationale-Empfehlungen-fuer-Bewegung-und-Bewegungsfoerderung-2016.pdf


COVID-19 sportlich nehmen

Bewegung

Bewegung20. August 2020

Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben verändert. Weil wir durch #stayhome, Homeoffice und Co. viel mehr Zeit zuhause verbringen, kommt leider vor allem eins zu kurz in unserem neuen Corona-Alltag: die Bewegung. Der Weg zur Arbeit fällt nun vielfach aus, stattdessen muss man es morgens nur noch pünktlich aus dem Bett und an den heimischen Schreibtisch schaffen. Freizeitveranstaltungen inklusive Sportwettkämpfe sind abgesagt, Sportstätten wie Schwimmbäder, Fitnessstudios, etc. können nur noch unter Auflagen und damit von wenigen Menschen gleichzeitig genutzt werden. Es ist nicht leicht, in diesen Zeiten in Bewegung zu bleiben.

Das ist fatal, denn im Falle einer COVID-19-Erkrankung kannst Du sogar von Deiner körperlichen Fitness profitieren. Wer regelmäßig Sport treibt, ist zwar nicht besser vor einer Infektion mit dem Virus geschützt. Allerdings wird dadurch das Risiko für einen schweren oder sogar tödlichen Krankheitsverlauf reduziert. Außerdem kann eine gute körperliche Fitness dazu beitragen, sich schneller wieder von einer COVID-19-Erkrankung zu erholen (1).

Warum hilft körperliche Fitness im Falle einer COVID-19-Erkrankung?

Erstens: Sport stärkt das Immunsystem. Es kann sich somit besser auf die Verarbeitung einer Infektion einstellen und diese erfolgreich bekämpfen (1,3).

Zweitens: Regelmäßige Bewegung wirkt der Entwicklung von Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf entgegen. Zu den Faktoren, die das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf erhöhen, zählen unter anderem starkes Übergewicht, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (2). Besonders mittelmäßig anstrengende Ausdaueraktivitäten wie laufen, Rad fahren oder schwimmen scheinen hilfreich zu sein, um seinen Körper vor einem schweren COVID-19-Verlauf zu schützen (1).

Regelmäßige Bewegung auch in Zeiten der Pandemie sinnvoll

Allerdings gilt: Die Abstandsregelungen haben immer die höchste Priorität! Das solltest Du bei all‘ Deinen sportlichen Aktivitäten berücksichtigen. Und: Wenn Du Dich nicht fit fühlst, etwa schwach, abgeschlagen oder erkältet, solltest Du tunlichst eine Sportpause einlegen (4). Wenn Du befürchtest, Dich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, rufst am besten Deinen Hausarzt an. Dieser kann Dir sagen, was nun zu tun ist.

Achtung: Genesen ist nicht gleich gesund!

Wer eine Coronavirus-Infektion durchgemacht hat, sollte nicht allzu schnell wieder sportlich durchstarten. Denn als Folge der Infektion können etwa die Funktion der Lunge und die Leistungsfähigkeit des Körpers noch längere Zeit beeinträchtigt sein. Auch besteht wie bei jeder Viruserkrankung die Gefahr, dass der Herzmuskel einen Schaden erlitten hat (1,5). Sprich‘ daher immer erst mit Deinem Arzt, bevor Du sportlich wieder aktiv wirst.


Quellen

(1) T. Kron (2020): COVID-19 sportlich nehmen: Wer sich fit hält, beugt schweren Verläufen vor und erholt sich nach Erkrankung schneller. In: MedScape.

(2) E.J. Williamson et al. (2020): Factors associated with COVID-19-related death using OpenSAFELY. In: Nature.

(3) Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention – Deutscher Sportärztebund (2020): In Bewegung bleiben in Zeiten des Coronavirus.

(4) I. Ueberschär (2020): Sport in Zeiten der Coronakrise. Stellungnahme des Sächsischen Sportärztebundes/MEDIAN Sportmedizinisches Institut Leipzig.

(5) A.M. Nieß et al. (2020): Position Stand: Return to Sport in the Current Coronavirus Pandemic (SARS-CoV-2/COVID-19). In: German Journal of Sports Medicine, Vol. 71, Nr. 5.


5 Dinge, die Du beim Sport bei hohen Temperaturen beachten solltest

Bewegung

Bewegung16. Juli 2020

Es ist Sommer! Zeit zum Grillen, Zeit zum Schwimmen, Zeit zum…Sport machen? Mit den steigenden Temperaturen beschließen immer mehr Menschen, das Fitnessstudio gegen die Laufschuhe, das Home-Workout gegen das Fahrrad oder die Schwimmhalle gegen das Freibad einzutauschen und draußen Sport zu machen. Doch was tun, wenn die Außentemperatur das Wohlfühllevel übersteigt und die Sonne gnadenlos von morgens bis abends stahlt?

Mit unseren 5 HEATT-Tipps kommst Du sportlich und gesund durch den heißen Sommer:

  • H – wie Hilfe

Nimm‘ Hilfe an und sei Deinen Mitmenschen gegenüber hilfsbereit und aufmerksam. Das kann heißen, dass Du gemeinsam mit einem Freund oder einem Bekannten Sport machst. Gemeinsam Sport zu treiben gibt Euch beiden Sicherheit. So könnt ihr aufeinander achten und Euch zum Beispiel darauf hinweisen, regelmäßig zu trinken oder Euren Sonnenschutz aufzufrischen.

Sei auch aufmerksam, wenn Du draußen fremde Menschen siehst, die Sport machen. Es kann sein, dass sie sich über- und die Temperaturen unterschätzt haben und bei genauerem Hinsehen offensichtlich Hilfe benötigen: Frage besser einmal zu viel als einmal zu wenig nach, ob alles in Ordnung ist. Bei hohen Temperaturen und dauerhafter Sonneneinstrahlung besteht die Gefahr, einen Sonnenstich zu erleiden. Anzeichen dafür können Muskelkrämpfe, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel sein.

  • E – wie Equipment

Um Dir die Bewegung bei hohen Temperaturen zu erleichtern, trage möglichst leichte und lockere Kleidung in hellen Farben. Das hilft dabei, dass das körpereigene Kühlungssystem, das Schwitzen, optimal funktionieren kann. Eine Sonnenbrille und, sofern möglich, eine Kopfbedeckung, schützen Dich vor der Sonne und können dazu beitragen, einem Sonnenstich vorzubeugen. Nutze ausreichend wasserfesten Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Vergiss‘ nicht, diesen regelmäßig aufzufrischen – insbesondere, wenn Du im Wasser warst oder stark schwitzt.

  • A – wie Achtsamkeit

Höre auf Dein Bauchgefühl und mache nur so lange und intensiv Sport, wie Du Dich wohl fühlst. Mache vielleicht öfter mal eine Pause im Schatten, um kurz durch zu schnaufen. Es kann sein, dass Dein Körper ein paar Tage braucht, um sich an die hohen Temperaturen zu gewöhnen. Gib‘ ihm die Zeit.

Wenn Du Dich nicht bereit für eine lange Laufrunde oder schnelle Radtour fühlst, kannst Du stattdessen zum Beispiel eine Runde Yoga im Schatten machen, etwas Gartenarbeit erledigen oder ein paar Bahnen im Freibad ziehen.

  • T – wie Trinken

Trinke vor, während und nach dem Sport ausreichend Wasser, stark verdünnte Fruchtsaftschorlen oder Tees. Dein Körper schwitzt bei Sport und hohen Temperaturen vermehrt. Um dieses Defizit auszugleichen, musst Du unter Umständen deutlich mehr trinken als normalerweise.

  • T – wie Timing

Vermeide Sport in der Mittagszeit, denn dann ist die Sonne am stärksten und die Temperaturen am höchsten. Am besten ist es, wenn Du Deine Aktivitäten in die frühen Morgenstunden direkt nach dem Aufstehen oder in den Abend verlagerst. Wenn Dir die Hitze gar nicht gut tut, ist für die Sommermonate vielleicht ein nahegelegenes, klimatisiertes Fitnessstudio eine Alternative für Dich.

Sport ist grundsätzlich auch im Sommer gesund, allerdings können sowohl hohe Temperaturen als auch körperliche Bewegung Deinen Organismus und insbesondere Dein Herz-Kreislauf-System belasten. Wenn Du eine Vorerkrankung hast oder Dich während oder nach dem Sport bei hohen Temperaturen schlecht fühlst, sprich‘ mit Deinem Arzt darüber. Zusammen werdet ihr eine gute Lösung finden, wie Du auch im Sommer aktiv bleiben kannst.

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Du hast Fragen zum Thema Herzgesundheit? Dann schreib‘ uns gerne an herzalter@assmann-stiftung.de. Wir freuen uns über Deine Nachricht!


Quellen


10.000 Schritte pro Tag: Mythos oder Maßstab?

Bewegung

Bewegung23. April 2020

Ein Feuerwerk erscheint dort, wo sonst ein Zeigerblatt ist, bunte Pixel fliegen über das Display und am Handgelenk vibriert es mehrmals kurz. Für viele stolze Besitzer einer Sportuhr oder sog. „Smart-Watch“ ist dieses schnelle „Feuerwerk2go“ ein Tageshighlight. Denn es bedeutet: die 10.000 Schritte am Tag sind geschafft. Mal wieder geschafft.

Was die allermeisten Menschen, deren Tagesziel 10.000 Schritte sind, nicht wissen? Die Zahl ist ein Werbegag. In den 60er Jahren, anlässlich der Olympischen Spiele in Tokio, kam ein japanischer Schrittzähler mit dem Namen „Manpo-kei“ auf den Markt. Zu Marketingzwecken wurde er gemeinsam mit der Regel in Umlauf gebracht, täglich 10.000 Schritte zurückzulegen. Der Werbespruch etablierte sich und wird mittlerweile als allgemeingültige Empfehlung angesehen – bis heute ohne wissenschaftliche Basis (1,2).

Doch keine Sorge: 10.000 Schritte am Tag zurückzulegen ist per se kein Fehler. Im Gegenteil: Regelmäßige körperliche Aktivität – und dazu gehört auch ein Spaziergang – kann das Sterberisiko und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu einem Drittel senken (3,4). In einer aktuellen Studie wurde nachgewiesen, dass die Anzahl täglich zurückgelegter Schritte negativ mit dem Sterberisiko assoziiert ist. Dreimal mehr Schritte = 1/15 des Sterberisikos, so das Fazit der Autoren (5).

Auf die 10.000 Schritte täglich musst Du Dich also nicht versteifen. In einer Studie aus dem Jahr 2019 konnten Forscher bei älteren Frauen ab 7.500 zurückgelegten Schritten am Tag keine weitere Senkung der Gesamtsterblichkeitsraten verzeichnen (6). Wie viele Schritte genau nötig sind, um das Risiko für einen frühzeitigen Tod zu minimieren, ist nicht eindeutig geklärt.

Die Weltgesundheitsorganisation drückt ihre Empfehlungen nicht in Schritten, sondern in Stunden sportliche Aktivität pro Woche aus:

  • 2,5 Stunden Ausdauersport mit mittlerer Intensität ODER
  • 1,25 Stunden Ausdauersport mit hoher Intensität ODER
  • 1,25 bis 2,5 Stunden Ausdauersport mit mittlerer bis hoher Aktivität.
  • Ergänzend wird ein Training der Hauptmuskelgruppen (z.B. Beine, Arme, Bauch, Rücken) an zwei Tagen pro Woche empfohlen (7).

Diese Empfehlungen sind insofern genauer, weil jede körperliche Aktivität miteinbezogen werden und nicht nur solche, die gehen oder laufen umfassen. Und sie einzuhalten, lohnt sich: Wer die Mindestempfehlungen für körperliche Aktivität befolgt, kann sein Risiko für einen vorzeitigen Tod in Zusammenhang mit körperlicher Inaktivität fast halbieren. Und wer den Umfang der sportlichen Betätigung darüber hinaus steigert, kann sogar noch zusätzliche gesundheitliche Effekte erzielen (4).

Fest steht: Bewegung ist gesund. Wenn es Dir hilft, Dir eine Zahl zwischen 7.500 bis 10.000 Schritten vorzunehmen, die Du täglich machen möchtest, dann spricht erstmal nichts dagegen. Einige Fitnessuhren passen Dein tägliches Schrittziel mittlerweile an Deine durchschnittliche Schrittzahl an und erhöhen das Ziel entsprechend jeden Tag ein wenig. Allerdings darfst Du Dir davon keine Wunder erwarten.

Wenn Du Dich an wissenschaftlich fundierte Vorgaben halten möchtest, versuche die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Bewegungsempfehlungen einzuhalten. Und sowieso gilt: Ein bisschen Sport ist besser als nichts. Wenn Du Dich bis jetzt gar nicht bewegt hast, ist auch ein kleiner Spaziergang am Tag ein Fortschritt. Versuche, Dich täglich etwas mehr herauszufordern und so viel zu bewegen, wie Du Dich gut fühlst (wenn Du nicht weißt, wie Du Bewegung in Deinen Alltag einbauen sollst, dann lies‘ hier gerne mal rein). Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Du gesund bist und Dich dazu in der Lage fühlst. Wenn Du unsicher bist, was Dein optimales Bewegungspensum ist, sprich‘ mit Deinem Arzt darüber.


Quellen

(1) C. Hammond (2019): Do we need to walk 10,000 steps a day? In: BBC online. Online unter https://www.bbc.com/future/article/20190723-10000-steps-a-day-the-right-amount

(2) I. Kriesl (2020): 10.000 Schritte am Tag – das ist die banale Wahrheit hinter dem Mythos. In: Stern online. Online unter https://www.stern.de/gesundheit/10-000-schritte-am-tag–die-werbung-hat-s-erfunden-8847068.html

(3) Assmann-Stiftung für Prävention (2019): Bewegung. Online unter www.assmann-stiftung.de/bewegung/

(4) A. Mok et al. (2019): Physical activity trajectories and mortality: population based cohort study. In: BMJ, Vol. 365, l2323.

(5) P.F. Saint-Maurice et al. (2020): Association of Daily Step Count and Step Intensity With Mortality Among US Adults. In: Journal of the American Medical Association, Vol. 323, Nr. 12, S. 1151-1160.

(6) I.-M. Lee et al. (2019): Association of Step Volume and Intensity With All-Cause Mortality in Older Women. In: Journal of the American Medical Association Internal Medicine, Vol. 179, Nr. 8, S. 1105-1112.

(7) World Health Organization (2010): Global Recommendations on Physical Activity for Health. Genf.


Keine Zeit für Sport? Wie Du es wirklich schaffst, Dich im Alltag mehr zu bewegen

Bewegung

Bewegung, Lifestyle26. März 2020

Hand auf’s Herz – wie viel bewegst Du Dich wirklich? Kommst Du auf die 2,5 Stunden Ausdaueraktivität, die von der Weltgesundheitsorganisation pro Woche empfohlen werden [1]? Aktuellen Zahlen zufolge erreicht jeder zweite erwachsene Bürger hierzulande die Bewegungsempfehlungen nicht [2]. Und das, obwohl wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass regelmäßige körperliche Aktivität unter anderem das Sterberisiko und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu einem Drittel senken kann [3].

Also, was tun? Wir haben alle einen stressigen Alltag und augenscheinlich „zu wenig Zeit für Sport“. Aber stopp – diese Ausrede gilt ab heute nicht mehr. Auch Du hast genug Zeit für Sport. Du musst sie Dir nur nehmen. Mit diesen Tipps schaffst Du es, Deinen Alltag endlich aktiver zu gestalten und somit gesünder zu leben [4,5]:

  1. Bewegung als Hobby
  • Verabrede Dich mit Freunden statt für einen Cafébesuch lieber auf einen Spaziergang – den Kaffee nehmt ihr Euch dann aus Eurem Lieblingscafé im wiederverwendbaren Coffee2Go-Becher mit.
  • Plane Dir den wöchentlichen Sport als festen Termin ein – am besten mit Freunden, das motiviert noch mehr. Wenn Du zum Beispiel jeden Mittwoch und Freitag nach der Arbeit im Fitnessstudio verabredet bist, hinterfragst Du es irgendwann nicht mehr, sondern gehst einfach hin. Nutze dafür Randzeiten in Deinem Alltag, zum Beispiel direkt vor oder nach der Arbeit.
  1. Fit an jedem Tag
  • Kleine Erledigungen wie Einkäufe oder der Weg zur Post lassen sich super mit dem Rad oder zu Fuß machen. So sparst Du Dir zudem die ewige Parkplatzsuche.
  • Auch Dein wöchentlicher Wohnungsputz ist Bewegung. Je regelmäßiger Du den Putzlappen schwingst, desto besser ist das für Deine Wohnung und für Deinen Körper.
  • Klar, den Tipp kennt jeder: Nimm‘ die Treppe statt den Aufzug – egal, wie viele Stockwerke vor Dir liegen.
  1. Aktiv bei der Arbeit
  • Die Arbeit als ultimative Ausrede für Sport? Von wegen! Schon Deinen Arbeitsweg kannst Du sportlich gestalten: zu Fuß, mit dem Rad oder wenn nötig E-Bike – Hauptsache Du bewegst Dich an der frischen Luft.
  • Hast du schon mal darüber nachgedacht, dienstliche Telefonate, bei denen Du nicht viel mitschreiben musst, mit einem Spaziergang im Grünen zu verbinden? Beim Telefonieren den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, ist allemal gesünder, als auf den Bildschirm zu starren und sich womöglich durch hereinkommende Mails ablenken zu lassen. Notizen zum Gespräch kannst Du bequem auf Deinem Smartphone machen, wenn Du mit Kopfhörern telefonierst.
  • Interne Anrufe gehören ab sofort der Vergangenheit an – zumindest, wenn Deine Kollegen direkt nebenan sitzen. Geh‘ lieber kurz rüber und kläre Dein Anliegen persönlich – das bringt Deinem Gegenüber Wertschätzung entgegen und verschafft Dir die Möglichkeit, kurz aufzustehen und Deine Beine auszuschütteln. Sowieso solltest Du langes Sitzen vermeiden, denn das kann Dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen [6].
  • Frag‘ doch mal bei Deinem Arbeitgeber nach, ob es bei Euch im Unternehmen Förderungen für attraktive Bewegungsprogramme im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements Das kann der Mitgliedsbeitrag für das nahegelegene Fitnessstudio oder ein wöchentlicher Yoga-Kurs im Büro nach Feierabend sein. Auch bei Deiner Krankenkasse lohnt es sich nachzufragen, ob die Kosten für bestimmte Bewegungskurse übernommen werden.

Du siehst, es gibt viele Wege zu einem aktiveren Alltag. Bei allem gilt: Regelmäßigkeit schlägt Intensität! Also gehe lieber regelmäßig zu Fuß, anstatt Dich selten komplett zu verausgaben. Frei nach dem Motto: „Make Every Move Count“ (vgl. die Kampagne der American Heart Association für mehr Bewegung [7]) – jede Bewegung zählt. Viel Spaß!


Quellen

[1] Assmann-Stiftung für Prävention (2019): Bewegung. Aktuelle Empfehlungen. Online unter https://www.assmann-stiftung.de/bewegung/aktuelle-empfehlungen/

[2] World Health Organization (2018): Global Health Observatory data repository. Prevalence of insufficient physical activity among adults. Data by country. Online unter http://apps.who.int/gho/data/node.main.A893?lang=en

[3] Assmann-Stiftung für Prävention (2019): Bewegung. Online unter https://www.assmann-stiftung.de/bewegung/

[4] American Heart Association (2017): No Time for Exercise? Here Are 7 Easy Ways to Move More! Online unter https://www.heart.org/en/healthy-living/fitness/getting-active/no-time-for-exercise-here-are-7-easy-ways-to-move-more

[5] Assmann-Stiftung für Prävention (2019): Bewegung. Aktiv im Alltag. Online unter https://www.assmann-stiftung.de/bewegung/aktiv-im-alltag/

[6] D.R. Young et al. (2014): Sedentary Behavior and Cardiovascular Morbidity and Mortality. A Science Advisory From the American Heart Association. In: Circulation, Vol. 134. S. e262-79.

[7] American Heart Association (2017): Make Every Move Count Infographic. Online unter https://www.heart.org/en/healthy-living/fitness/fitness-basics/make-every-move-count-infographic


Dem Alterungsprozess davonlaufen

Bewegung

Bewegung, Lifestyle20. Februar 2020

Kennst Du noch den Ausdruck „Sport ist Mord“? Das Motto des ehemaligen englischen Premierministers Winston Churchill hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Obwohl seine Aussage mittlerweile Kultstatus hat, ist sie wissenschaftlich vielfach widerlegt.

Sport bzw. Bewegung gilt grundsätzlich als gesund, für alle Altersgruppen. Das wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt. Körperliche Aktivität hält unseren Organismus und besonders unser Herz-Kreislauf-System fit. Dauerhaftes Sitzen oder Liegen hingegen macht uns krank [1]. Auch – oder: besonders – für ältere Menschen lohnt es sich, in Bewegung zu bleiben. Wer im höheren Alter regelmäßig Ausdauersport treibt, kann damit altersbedingte Abbauprozesse im Körper verzögern und seine Lebenserwartung erhöhen [2,3].

Laufen für jüngere Blutgefäße

Dass sich regelmäßiges Lauftraining positiv auf den Organismus älterer Menschen auswirkt, wurde in einer kürzlich veröffentlichten Studie bestätigt: Das englische Forscherteam ließ 138 gesunde Personen ein halbes Jahr lang für den London Marathon trainieren. Die Probanden, die vorher noch nie einen Marathon absolviert hatten, liefen im Training zwischen 10 und 20 km wöchentlich. Durch das Training wurden die Blutgefäße der Teilnehmer nachweislich elastischer (gemessen mittels kardiovaskulärer Magnetresonanztomographie (MRT)) – und somit gesünder und jünger. Das Training verjüngte die Gefäße der neuen Läufer um umgerechnet vier Jahre [1] [4].

Dass die Blutgefäße eines Menschen mit steigendem Alter immer unelastischer werden, ist ein normaler Vorgang. Allerdings führt die zunehmende Steifigkeit der Gefäße dazu, dass unter anderem der Blutdruck und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Demenz steigen. Die Blutgefäße elastisch zu halten, gilt daher als eine wichtige Schutzmaßnahme vor diesen Erkrankungen im Alter [5].

Natürlich bedarf es noch weiterer Studien, um die Vorgänge im Körper genauer zu durchleuchten, die für den positiven Effekt des Marathontrainings auf die Blutgefäße verantwortlich sind. Generell gilt: Wenn Du in Bewegung bleibst, tust Du Deinem Körper etwas Gutes. Welche Sportart Du treibst, wie lang und wie intensiv, dazu solltest Du auf Deinen Körper hören und Dich ggf. ärztlich absichern. Sicher ist eins: „Sport ist Mord“ ist Vergangenheit, ab heute gilt „Wer rastet, der rostet!“.


Quellen

[1] I.-M. Lee et al. (2012): Effect of physical inactivity on major non-communicable diseases worldwide: an analysis of burden of disease and life expectancy. In: The Lancet, Vol. 380, Nr. 9838, S. 219-29.

[2] Assmann-Stiftung für Prävention (2019): Eine Steigerung der körperlichen Aktivität in der zweiten Lebenshälfte verlängert das Leben [303].

[3] Assmann-Stiftung für Prävention (2019): Ausdauersport zur Verzögerung von Alterungsprozessen [263].

[4] A.N. Bhuva et al. (2020): Training for a First-Time Marathon Reverses Age-Related Aortic Stiffening. In: Journal of the American College of Cardiology, Vol. 75, Nr. 1.

[5] J. Rommelfanger (2020): Laufen als “Jungbrunnen”: In Studie mit Marathon-Neulingen verjüngte das regelmäßige Training die Gefäße um 4 Jahre. In: MedScape.

Fußnote

[1] Das wurde berechnet, in dem die Forscher die Elastizität der Gefäße an mehreren Stellen maßen und ins Verhältnis zum Lebensalter setzten.